Nizza Alaaf! – Unsere Karnevalsreise in Nizza und noch mehr
Als wir unsere vom Flug betäubten Füße in das heiße, grobe Steinbett setzten, bot sich uns ein Anblick, den man gewöhnlich nur aus exklusiven Urlaubszeitschriften kennt. Hellgrüne Palmen reihen sich aneinander, das satte Blau des Mittelmeeres schlägt an die spitzen Klippen auf und der lauwarme Wind bläst in die dichten Federn der herumlungernden Möwen.
Nizza war bis dato ein bisher unerreichtes Urlaubsziel für uns gewesen, welches wir uns in diesem Jahr jedoch endlich einmal gönnen wollten. Von Bekannten wussten wir, dass der in eleganten Charme getauchte Südfrankeichfleck an der Côte d’Azur unvergleichlich sein soll. Doch das Einzige was ich von Frankreich bereits gesehen hatte, war Paris.
Gutes Hotel, traumhaftes Klima und eine wunderschöne Landschaft
Eingecheckt sind wir in das Best Western Hotel, welches uns ein kleines Zimmer in Bahnhofsnähe bot. Da wir allerdings ohnehin jeden Tag unterwegs waren, störte uns der recht selten vorkommende Lärm nur des Nachts. Unsere Urlaubstage verlegten wir in den Februar, denn wir wollten uns die legendären Karnevalstage von Nizza in keinem Falle entgehen lassen. In der Regel ist es außerdem in den kälteren Monaten vergleichsweise warm, im Gegensatz zu anderen südlich gelegenen Regionen. Wir freuten uns laut Reisevermittler also auf angenehme 10 °C und bekamen diese im Schnitt auch. Als Freunde des feinen Sandstrandes wurde unsere aufgestaute Erwartung , bezüglich der Badeplätze direkt am Meer, indes getrübt. Stattdessen stießen wir auf steinartigen Boden, an den wir uns jedoch schnell gewöhnten.
Nizzas einzigartige Karnevalstage
Unter dem Motto „Der König des blauen Planeten“ durften wir dann die einzigartige Karnevalsshow von Nizza miterlebten, bei der es nicht annähernd so zugeht, wie wir es vielleicht aus dem Rheinischen kennen. Stattgefunden hat das Ganze auf dem „Masséna-Platz“, unmittelbar zwischen vielen Sehenswürdigkeiten. Um uns diesen kleinen Spass zu genehmigen, mussten wir allerdings einige Geldscheine hinblättern, denn die vorgesehenen Plätze auf denen die Festivität über die Bühne gehen sollte, wurden peinlich genau abgesperrt. Hier bekamen wir natürlich zum ersten Mal den dekadenten Lebensstil zu spüren. Allgemein imponierten uns letzten Endes dennoch die pompös gekleideten Artisten auf blumenverzierten Wägen.
Ein Tag und viele Sehenswürdigkeiten
Da wir beschlossen hatten, möglichst viel von Nizza zu sehen, opferten wir einen vollen Tag für Non-Stopp Unternehmungen, die uns zu unvergesslichen Sehenswürdigkeiten führten. Vorerst erkundeten wir den historischen Ortskern, der mit kleinen Häfen und süßen Lädchen ganz im französischen Stil, für eine Menge Begeisterung sorgte. Unsere Kräfte stellten wir anschließend unter Beweis, als wir im wahrsten Sinne des Wortes den Burgberg, den „Le Château“ erklimmt haben. Unser Reiseführer riet uns vehement zum Besuch dieser zusammengebrochenen Festung. Geschichtlich waren wir leider nicht auf dem neuesten Stand, allerdings ließen die Mauerreste unschwer durchsickern, dass dort einst Bombardierungen stattgefunden haben mussten. Wir besuchten dann noch einen wunderschönen Garten mit atemberaubendem Wasserfall und entschieden uns als eigentliche Museumsablehnende Menschen, doch noch für einen Besuch in das „Matisse-Museum“, welches Werke des gleichnamigen Künstlers beherbergt.
Nizza ist einen Besuch wert
Insgesamt hat uns Nizza vorwiegend positiv beeindruckt und darf sich mit Sicherheit an den einen oder anderen Stammurlaubern freuen. Nicht zuletzt, wegen der aufgeschlossenen Leute und angenehmen Sommertagen.